BMBF Projekt: Wissenstransfer auf Kooperationspfaden: Arten, Kontextbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten (T-PATHS)
Wie gelingt der Wissenstransfer von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung? Dieser Frage geht das Projekt „Transfer-Paths“ (T-PATHS) nach und nimmt eine Bestandsaufnahme von Arten von Transferpfaden und analysiert ihre Kontextbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten. Dazu werden längere Pfade des Wissenstransfers in den Natur- und Ingenieurwissenschaften (plus Medizin), die in deutschen Universitäten starten, sowohl im Gesamtnetzwerk kooperierender deutscher F&E-Organisationen als auch aus Sicht einzelner Organisationen analysiert. Während bisherige Studien vorwiegend den bilateralen Wissenstransfer zwischen zwei oder wenigen Partnern analysieren, stehen im Zentrum unserer Analyse längere Transferpfade. Diese bilden sich nach unserem Verständnis dort, wo sich Ketten von Kooperationen von der Grundlagenforschung zur Anwendung wiederholen und einen relevanten Beitrag zum Wissenstransfer leisten. Unser Ziel im Projekt T-PATHS besteht darin, derartige Kooperationsketten und Kooperationspfade in den Natur- und Ingenieurwissenschaften inkl. der Medizin in Deutschland sichtbar zu machen und häufig frequentierte Kooperationspfade zu ermitteln. In methodischer Hinsicht kombinieren wir dazu bibliometriebasierte Netzwerkanalysen des Gesamtnetzwerks und aus der Sicht einzelner Organisationen mit qualitativen Fallstudien. Aus der Kombination dieser Analysen, die multimethodisch die Makro- und Mesoebene miteinander verbinden, werden wir theoretisch und empirisch fundierte Gestaltungsempfehlungen für forschende Organisationen und für die Wissenschafts- und Forschungspolitik ableiten. Damit möchten wir insgesamt den bestehenden Kenntnisstand zum Transfer im Nahbereich (bilateraler Transfer bzw. lokale Innovationssysteme) um den Transfer über längere Pfade im größeren Netzwerk der F&E-Organisationen erweitern.
Projektlaufzeit | 01.08.2022 - 31.07.2025 |
Verbundleitung: | Prof. Dr. Anna Kosmützky |
Projektteam Leibniz Universität Hannover | Joelle Wirtz, B.Sc. |
Projektteam Universität Hamburg |
Das Projekt am LCSS
Um unsere Forschungsfragen zu Kooperationsketten, Arten von Kooperationspfaden, Kontextbedingungen und Gestaltungsansätzen zu beantworten, nutzen wir ein mehrstufiges empirisches Design entwickelt, bei dem mittels quantitativer netzwerkanalytischer Verfahren das deutsche Gesamtnetzwerk kooperierender Organisationen in seiner Dynamik rekonstruiert wird, um Pfade zu ermitteln, organisationale Distanzprofile zu erstellen und die Wirkung von Gestaltungsmaßnahmen auf das Gesamtsystem abzuschätzen. Parallel dazu (und durch Teilergebnisse sequenziell verknüpft) werden qualitative Fallstudien zu Gestaltungsmöglichkeiten und Ansätzen zur Initiierung, zum Ausbau und zur Etablierung von Transferpfaden durchgeführt. Das Projektteam des LCSS ist federführend bei den qualitativen Fallstudien. Alle aktuellen Informationen finden sich auf der Projektwebseite.